Exkursion ins ZKM nach Karlsruhe



Am vergangenen Sonntag, 26. Juni tauchten Mitglieder und Gäste des Kunstpfade e. V. in virtuelle Kunstwelten des ZKM in Karlsruhe.

Mit der VR-Brille auf dem Kopf schwebend durch den virtuellen Urwald, der nicht einfach nur Abbild ist, sondern, wie in der Realität auch, sich ständig verändert. Ein selbstlernendes System in unendlicher Dimension. Da hieß es zwischendrin immer mal, sich an der Säule festhalten und die Brille abnehmen, denn mit der Zeit geht jede Orientierung verloren.

Beeindruckend immer wieder die Interaktion zwischen Mensch und …, ja was eigentlich? Auf dem Boden projizierte Wesen, die zwischen Kreidestrichen und Punktewolken variieren, weichen dem schreitenden Menschen aus, der den Raum betritt. Das Gefühl der Sicherheit bleibt nur so lange, wie der Blick nach vorne gerichtet bleibt. Wird der Kopf gedreht, um zu sehen, was hinter einem passiert, kommt Panik auf. Hinter den Fersen bildet sich ein Schwarm, der sich förmlich an die Schuhe klebt und immer größer wird. Flucht hilft wenig, denn die ausweichenden Wesen sind zähflüssig und der Schwarm wird immer größer. Erleichterung, wenn man den Raum verlassen hat. Nichts davon real. Alles nur Illusion.

Witzige Figuren, die sich in unendlichen Formationen reproduzieren. Millionen an kleinen Pixeln, die sich zu figürlichen, bunten Schwärmen bilden und auf Interaktion des Menschen warten oder, aus dem Jahr 1972, Fellkugeln, die auf Wänden kleben und atmen.

Die Ausstellung heißt BioMedien. Die »Medien mit lebensähnlichem Verhalten« bewegen sich selbstständig, reagieren auf ihre Umgebung, lernen und passen ihr Verhalten an. Nur zusammen sind sie das Kunstwerk und für die Teilnehmer:innen der Exkursion ist später klar, die Kunst verändert sich rasant.

Welche Rolle der Mensch spielt, wird im ZKM eine Etage höher deutlich. Die Ausstellung „The Beauty of Early Life“, Spuren frühen Lebens zeigt, wie das Leben entstanden ist und wo sich Spuren ersten Lebens entdecken lassen. Mehr als 19 Meter schreitet man, einem aufgemalten Zeitstrahl auf dem Boden, entlang. Die ersten 16 Meter, oder Millionen von Jahren, so gut wie keine Veränderung. Langeweile. Dann 3 Meter mit mehreren Abschnitten von großen und größtem Artensterben. Den Mensch gab es noch nicht. Dann die letzten zehn Millimeter des Zeitstrahls!!! Homo Sapiens! 

Was lernen wir daraus? Wir müssen uns keinen Sorgen um unsere Erde machen. BioMedien werden unseren Platz einnehmen.